Schöpfer
Immer wieder stellt sich im Verlauf eines Gesprächs heraus, dass so mancher Mensch in einer nicht besonders hilfreichen Haltung verweilt – nämlich in der Opfer-Haltung. Es hat so den Anschein, als könne oder wolle sie/er nicht (bewusst oder unbewusst) erwachsen werden - etwas hemmt oder bremst die persönliche Weiterentwicklung.
Das erinnert mich wiederum an mich selbst. Erst im Laufe meiner Selbsterfahrungen, der Aufarbeitung meiner eigenen Themen - meinen Ballast abwerfend – durch meine eigenen Wertimaginationen, wurde
mir klar, wie lange ich mich selbst in der Opfer-Haltung befand. Viele Jahre fühlte ich mich wie eine Gefangene in einem niederziehenden Sog, in einem erdrückenden, aussichtslosen Wirbel.
In meiner Logotherapie-Ausbildung kam von meinem geschätzten, inspirierenden Lehrer dieser wertvolle Satz, der wie ein Strahl der Erleuchtung in mir eintauchte:
»Schöpfer in unserem Leben sein zu können, nicht Opfer – das Wort SCHÖPFER beinhaltet auch das Wort OPFER in sich - ich kann aus mir, den scheinbaren Opfer, zum Schöpfer werden.«
Wie klingt das für Sie?
Mein Leben immer wieder selbst neu gestalten zu können - Schöpfer in dem mir vorfindendem Leben sein zu können – täglich kann ich die Möglichkeit ergreifen, mein eigenes Leben von einer anderen Perspektive aus zu betrachten und in eine neue Richtung führen.
Liegt darin nicht eine unendliche Freiheit! Ich bin frei - vollkommen frei – in jedem Augenblick meine Einstellung, meine innere Haltung ändern zu können!
Spüren auch Sie diese tatkräftige, lebendige, be-geisternde Kraft in dieser Lebenseinstellung:
»ICH BIN IN MIR FREI UND UNABHÄNGIG MEIN LEBEN SELBST GESTALTEN ZU KÖNNEN.«
Fühlen Sie, so wie ich, diese darin lebende Lebensfreude?
Mit ins Spiel bringen möchte ich auch die WAHRHAFTIGKEIT – mir selbst ehrlich und wahrhaft die eigenen Schwächen und Fehler eingestehen, und auch dazu stehen!
// JA, das sind meine Schwächen, das waren meine Fehltritte, mein Verschulden. Aber jetzt werde ich an mir arbeiten und versuchen so gut wie möglich diese Fehler nicht mehr zu machen! Und mich
bei diesen Menschen, denen ich durch mein Verhalten verletzt, gedemütigt und Schmerz zugefügt habe, entschuldigen und um Verzeihung bitten.//
Richtet diese Haltung nicht auf, bemerken Sie ebenso wie sich Ihr Körper spürbar aufrichtet?
Einen dritten Punkt möchte ich noch einbringen: Das mir Hinderliche bewusst machen - Was hindert Sie wirklich und wahrhaft aus dieser Negativ-Spirale auszusteigen?
Ist es Angst, Scham, Zweifel, Minderwertigkeitsgefühl, sind es Glaubenssätze, noch belastende Sätze aus Ihrer Kindheit, …? – Vielleicht mögen Sie ja mal mit dieser Frage in die Stille gehen.
Wenn Sie fündig geworden sind, dann wäre offenbar jetzt der richtige Zeitpunkt daran zu arbeiten.
Ein Gedanke noch zum Abschluss: Es hat das Verbleiben, das Verharren in der Opferrolle / Opferhaltung auch meistens etwas Positives an sich, nämlich oft einen Gewinn (Krankheitsgewinn). – Man
wird umsorgt, erhält Beachtung und Aufmerksamkeit, jemand kümmert sich um einem, man steht etliche Male im Mittelpunkt, unangenehme Tätigkeiten werden einem abgenommen, usw.
Hand aufs Herz: Oder ist es womöglich doch der Gewinn, der Sie abhält aus Ihrer „Opferrolle“ auszusteigen?
Alles Liebe, Ihre Maria